Pergamonmuseum – kulturelles Highlight in Berlin.

Pergamonmuseum
Das Pergamonmuseum gehört zu den kulturellen Highlights in Berlin. Millionen von Besucher zieht es jährlich auf die Museumsinsel, zu dessen fünf Museen das Pergamonmuseum gehört.
Es umfasst drei Museen, die Antikensammlung, das Vorderasiatische Museum und das Museum für Islamische Kunst. Anziehungspunkte im Pergamonmuseum sind der Pergamonaltar, das Markttor von Milet, das Ischtar-Tor, die Prozessionsstraße und die Mschatta-Fassade.
Entstanden ist das Pergamonmuseum zwischen 1910 und 1930. Das neuklassizistische Gebäude geht auf die Architekten Alfred Messel und Ludwig Hoffmann zurück. Alfred Messel orientierte sich bei seinen Entwürfen für den Bau an Konzepte von Wilhelm Bode. Da er noch in der Bauphase verstarb, führte Ludwig Hoffmann das Projekt zu Ende. Das Gebäude ist ein Neubau, der das zu kleine Vorgängermodell ersetzte. Es besteht aus drei Flügeln. Aufgrund von umfangreichen Maßnahmen zur Grundinstandsetzung ist der Pergamonaltar bis 2027 geschlossen.
In der Mitte Berlins ist das Pergamonmuseum mit Bus und Straßenbahn zu erreichen. Von der Straßenbahn-Station „Am Kupfergraben“ sind es nur wenige Meter zum Eingang. Der ursprüngliche Eingang für Besucher, direkt am Kupfergraben, hat sich durch die Baumaßnahmen zum Kolonnadenhof an der Bodestraße verlagert. Wer den Plan hat, alle Museen auf der Museumsinsel zu besichtigen, spart bei den Tickets, wenn ein Ticket für alle Häuser gewählt wird.
Für Besucher, die sich mehrere Tage Zeit für die Museumslandschaft in Berlin nehmen, lohnt sich der Museumspass. Der ist in so einem Fall günstiger als die einzelnen Tickets.
Der Pergamonaltar
Weltbekannt ist das Pergamonmuseum für den Pergamonaltar. Der Altar stammt aus der Stadt Pergamon aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. und gilt als hellenistisches Meisterwerk. Es ist umgeben von einem Skulpturenfries. Aufgrund der Grundinstandsetzung und dem Masterplan Museumsinsel ist der Pergamonaltar bis auf Weiteres nicht zu sehen. In den Bauabschnitt fallen auch der hellenistische Saal und der Nordflügel. Der Masterplan Museumsinsel umfasst Baumaßnahmen im Pergamonmuseum und auf der gesamten Insel.
Seit Ende der 90er Jahre ist die Museumsinsel UNESCO-Welterbe. Der Masterplan hat das Ziel, das Ensemble der Museen auf der Insel zeitgemäß zu sanieren und zukunftsfähig zu machen. Dazu gehörten der Neubau des Neuen Museums und die Ergänzung eines zentralen Eingangs für die Museumsanlage, die James-Simon-Galerie. In einem letzten Bauabschnitt entsteht eine unterirdische Verbindung der Museen miteinander, die Archäologische Promenade.
Das Pergamonmuseum erhält im Zuge des Plans einen vierten Flügel. Eine Alternative zum historischen Pergamonaltar bietet das „Pergamonmuseum. Das "Panorama“, das seit Herbst 2018 Exponate der Antikensammlung und eine Animation des Pergamonaltars und der Stadt Pergamon zeigt. Kostenfrei lässt sich der Pergamonaltar als virtuelles 3-D-Modell auf der Homepage des Pergamonmuseums ansehen.
Wer sich für die Antikensammlung und griechische und römische Sammlung interessiert, findet Exponate derselben im Neuen und im Alten Museum. Die Antikensammlung des Pergamonmuseums, die sich ursprünglich im Nordflügel befand, ist im Alten Museum aufgebaut.

Pergamonaltar
Das Ischtar-Tor und das Markttor von Milet

Ischtar-Tor
Das Vorderasiatische Museum im Südflügel des Pergamonmuseums widmet sich der Geschichte Babylons, Assurs und Uruks. Die Ausstellung gibt Einblicke in das Kunsthandwerk des Orients. Die Highlights der Ausstellung sind das Ischtar-Tor und die Prozessionsstraße. Die ausgestellte Fassade des Thronsaals von Babylon mit dem Löwenfries ist mehr als 2000 Jahre alt. Das blaue Ischtar-Tor reicht vom Boden bis zur Decke und fasziniert mit den kunstfertigen und detailreichen Reliefs. Es ist ein Stadttor und war Teil der Stadtmauern von Babylon.
Trotzdem es bis zur Decke reicht, ist es nur eine verkleinerte Version und verdeutlicht damit die Ausmaße der Stadtmauern Babylons. Diese zählten zu den sieben antiken Weltwundern. Das Markttor von Milet gehört zur Antikensammlung, befindet sich im mittleren Flügel des Pergamonmuseums und stammt aus dem 2. Jahrhundert. Es kombiniert griechische und römische Elemente und ist in seinen Originalteilen rekonstruiert. Über tausend Tonnen Marmor und 17 Meter hohe Säulen lassen den Eingangsbereich des Marktes der Handelsstadt Milet aufleben. Das Tor gehört zu den größten Monumenten des Museums.
Die Palastfassade von Mschatta
Das Museum für Islamische Kunst befindet sich im Südflügel des Pergamonmuseums. Es widmet sich der Kunst islamischer Völker aus dem Vorderen Orient. Es beinhaltet eine der ältesten öffentlich zugänglichen Sammlungen islamischer Kunst und umfasst Exponate vom 8. bis ins 19. Jahrhundert. Dazu gehören Korane, Gebetsnischen, Teppiche und Kunsthandwerk.
Die Aufarbeitung der islamischen Kunstgeschichte erfolgt chronologisch und lädt zu einem Rundgang ein. In ihrer Ausgestaltung und Visualisierung mit Exponaten ist die Sammlung deutschlandweit eine der umfangreichsten. Als Anziehungspunkt für Besucher gilt die Palastfassade von Mschatta, die 33 Meter lang und fünf Meter hoch ist. Mschatta lag im heutigen Jordanien und war als Wüstenresidenz gedacht.
Dementsprechend filigran ist die Fassade aus dem 8. Jahrhundert. Ein Erdbeben zerstörte den Palast und heute sind nur noch Ruinen vorhanden. Ein weiteres Highlight der Ausstellung ist das Aleppo-Zimmer aus dem 17. Jahrhundert, dessen feine und bemalte Holzvertäfelung Beispiel persischen und osmanischen Kunsthandwerks ist. Nach dem Masterplan Museumsinsel zieht das Museum für Islamische Kunst nach Abschluss aller Arbeiten in den Nordflügel.
Aufgrund der Grundinstandsetzung sind die Ausstellungen im Pergamonmuseum nicht mehr in ihrer umfassenden Größe zu sehen. Sie bieten aber mit dem Museum für Islamische Kunst, dem Vorderasiatischen Museum und Teilen der Antikensammlung weiterhin einzigartige Exponate aus der Antike.

Palastfassade von Mschatta
Die Museumsinsel in Berlin entdecken

Blick auf die Museumsinsel
Ein Rundgang im Pergamonmuseum nimmt bei Interesse einige Stunden in Anspruch. Direkt in der Nähe bietet die Museumsinsel weitere Museen, die eine Ergänzung zur Ausstellung des Pergamonmuseums sind. Im Neuen Museum steht die weltberühmte und Millionen Menschen bekannte Nofretete-Büste und die Ausstellung gibt einen Einblick in die ägyptischen Kultur- und Kunstgeschichte.
Das Alte Museum verfügt über eine Sammlung römischer und griechischer Kunst und ist das älteste Gebäude der Insel. Die Alte Nationalgalerie legt den Schwerpunkt auf Malerei und zeigt Werke von Caspar David Friedrich und Claude Monet. Das Bode-Museum beheimatet byzantinische Kunst und ein Münzkabinett.
Nicht direkt auf der Museumsinsel, aber nur wenige Gehminuten entfernt, liegt das Deutsche Historische Museum. Es gibt einen umfangreichen Überblick über die Geschichte Deutschlands und bietet mit wechselnden Ausstellungen Anlass für eine Wiederkehr.
Wer nach dem Museumsbesuch Entspannung sucht, kann im nahe gelegenen Lustgarten innehalten oder Unter den Linden entlang flanieren. Wenige Gehminuten vom Pergamonmuseum entfernt liegt der Hackesche Markt und bietet mit Restaurants und diversen Boutiquen einen lebhaften Gegensatz zur klassischen Museumsinsel. Viele kleine Brücken führen zur Museumsinsel und von ihr weg. Wer über die Monbijoubrücke am Bode-Museum die Spree überquert, bekommt von der Uferpromenade einen schönen Blick auf die Museumsinsel und die vorbeiziehenden Ausflugsschiffe.